Christoph Burkhard, Dominique Strebel: Die Postkarten-Moderne – Reloaded

Zum Abschluss unseres Jubiläumsjahres zeigen wir Euch exklusiv unsere allererste Ausstellung in erweiterter Form. Die Ausstellung wurde bereits in den Jahren 2000 und 2001 mit Erfolg in Zürich und Bern gezeigt, wo sie für konsternierte Begeisterung sorgte. Um zusätzliche Exponate erweitert ist sie nun zurück in Zürich. Ein Leckerbissen für alle, die Postkarten verschicken, über Kunstausstellungen kichern und Max Goldt lieben.

Erlebt hautnah, wie alles anfing…

Diese Kunstpersiflage rehabilitiert verkannte Postkartenkünstlerinnen und Postkartenkünstler, die in ihrem durchaus ernstgemeinten Entwurf einer neuen Ästhetik kläglich gescheitert sind. Würdevoll gescheitert – wie die Ausstellung korrigierend einwendet.

Balts Nill (Ex-Stiller Has, Redenschreiber) meinte nach dem Besuch:

In meiner frühen Jugend war ich einmal kurz der Versuchung eines sinnvollen Hobbys erlegen: Ich begann Briefmarken zu sammeln. Ich erinnere mich, wie ich im Wasserdampf mühsam die Briefmarken von den Postkarten ablöste. Die Marken kamen ins Album, die Karten landeten im Papierkorb. Seit ich die Ausstellung gesehen habe, könnte ich mich dafür kläpfen. Hätte ich es doch umgekehrt gemacht!

Benedikt Krone, Professor für Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe, schreibt in seiner Einführungstext zum Ausstellungskatalog:

Mit der Ausstellung «Die Postkartenmoderne – reloaded» die Sammlung Burkhardt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nehmen Sie sich Zeit, die Unschuld dieser verkannten Werke aufzuspüren. Die Künstlerinnen und Künstler öffnen mit ihrem naiven Zugang zu alltäglichen Objekten einen neuen Blick auf die alte Welt, ja oft gar ein eigenes Universum.

Die Postkarte wurde von der Kunstgeschichte bisher verkannt. Degradiert zum Wegwerfprodukt, das einmalig den Ferienbesuch anzeigt, fristet die Postkarte ein kümmerliches Dasein in der Kunstgeschichte. Zu Unrecht! Die Postkarte ist Kunst, ist Tor zur Geschichte, ist Inspiration!