Rebekka Reich und Christina Sutter: Zimmerstunde

Das Kurzstück «ZIMMERSTUNDE_zuzweit», das in der station21 am 10. Juni gezeigt wird, bildet die Ausgangslage für das abendfüllende Programm «ZIMMERSTUNDE», das im Herbst 2006 in Zürich und Köln aufgeführt wird.

«ZIMMERSTUNDE_zuzweit» richtet den Blick auf den alltäglichsten Ort eines Jeden: die eigene Wohnung. „Wohnen bedeutet ständiges Überschreiben eines Raumes. Wohnen bedeutet einziehen, ausziehen, sich aneignen, hinterlassen und vor allem den Raum beleben.“
(aus: Wohn- Utopien für das 21ste Jahrhundert von einer neuen internationalen Architektengeneration, Ausstellung bbk, Köln)

Das Stück beschäftigt sich mit der Frage nach Identität, die durch Aneignung von Wohnraum entsteht, sowie den damit einhergehenden Phänomenen der Abgrenzung und des individuellen Rückzugs in den privaten Schutzraum. Es geht um das Private, die Intimität in den eigenen vier Wänden und das persönliche Verhältnis zum Heimischen.
Telefoninterviews mit ehemaligen Bewohnern eines Wohnblocks in Zürich bilden die Grundlage des Stückes. Sie geben Einblick in das Persönliche im Kontext des Gemeinschaftlichen. Bewegungs- und Körperzustände setzen die Thematik auf sinnliche, physisch-abstrakte Weise um. Sie interagieren mit den Textsamples, verstärkt durch akustische Atmosphären und projizierte Bilder.

Rebekka Reich *1969, wohnhaft in Köln Diplom Architektur/TU Braunschweig, Grundausbildung moderner Bühnentanz/T.A.N.Z Braunschweig, Nachdiplom Szenisches Gestalten/HKG Zürich Rebekka Reich bewegt sich mit ihren Stück- und Kunstprojektionen im Grenzbereich Bildender und Darstellender Kunst. Auf dem Feld zwischen Tanz, Architektur und Konzeptkunst betreibt sie eine eigene Grundlagenforschung über das Verhältnis von Zeit, Mensch und Raum, die in performativ-räumlichen Installationen und Interventionen in öffentlichen und privaten Räumen, sowie Bühnenprojekten ihren Ausdruck finden: zurzeit in dem interaktiven Ausstellungsprojekt TAXI RÜCKSPIEGELBLICK in Zusammenarbeit mit Anne Lorenz, Shedhalle/ Zürich Sept. 2006.

Christina Sutter * 1973, wohnt in Zürich Primarlehrerseminar Zürich/ Ausbildung zeitgenössischer Tanz an der Tanzhofakademie Winterthur/ Weiterbildung zeitgenössischer Bühnentanz und Improvisation bei D. Zambrano, S. Augtherlony, I. Wolfe, M. Bitterli. Christina Sutter ist Tanzfreischaffende. Neben der Entwicklung eigener Stücke arbeitet sie im Engagement als Tänzerin und Choreografin, zuletzt im Stück REFLECTING FEMALE BODIES von Sandra Schöll, Theater Roxy/ Basel. Sie ist Mitbegründerin des Instant composition-Ensembles brachland. Ihr besonderes Interesse liegt in der Improvisation, der Bewegungsforschung und der interdisziplinären Zusammenarbeit mit KünsterInnen aus verschiedenen Bereichen.

Das Stück «Zimmerstunde» wird am
27./ 28. / 29. Oktober 2006 im Blauen Saal Zürich
und am
8./ 9./ 10. November 2006 in der Orangerie in Köln
aufgeführt