Alexis Schwarzenbach liest in der station21 aus seinem Buch «Die Geborene. Renée Schwarzenbach-Wille und ihre Familie» und zeigt einige der 10’000 erhaltenen Bilder seiner fotobesessenen Urgrossmutter.
Die resolute Tochter von General Wille gewann reihenweise Springkonkurrenzen im Damensattel, ist heute aber vor allem als tyrannische Mutter der Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach berühmt-berüchtigt. Das komplizierte Mutter-Tochter-Verhältnis steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. 1935 schrieb Annemarie auf Geheiss ihres Psychiaters Oscar Forel über ihre Mutter: «Sie ist ganz gut und ganz böse, und ihre Rede ist so wie es in der Bibel steht ja ja und nein nein. Sie ist primitiv, weil sie ihr Urteil absolut setzt, aber sie ist kompliziert, weil sie ja leidet. Sie leidet zum Beispiel an mir. Und dann ist sie hilflos.»