THE CREATION OF MAN, LATEFA WIERSCH, 19. – 20. SEPT. 2013

VERNISSAGE: 19.09., AB 18 UHR, ÖFFNUNGSZEITEN JEWEILS 18:00 BIS 21:00

Eine wird von einer Schlange durchbohrt und bekommt daraufhin Zuwachs. Ein anderer wird von Titanen bedroht. Einer verliert seinen Kopf und verwandelt sich in einen Stier. Wird zerrissen, zerstückelt, wieder zusammengenäht, und ist plötzlich ein anderer.

Was klingt wie in einem Horrorfilm ist nicht besonders tragisch. Denn erstens führt immer eine Transformation zu einer nächsten und nie ist einer endgültig erledigt, zweitens handelt es sich lediglich um Objekte, die von der Künstlerin animiert werden und nur scheinbar zum Leben erweckt werden.
Die Leipziger Bildhauerin und Animationskünstlerin Latefa Wiersch, die sich mit dem Anthropomorphen beschäftigt, ließ sich bei ihrer Videoinstallation THE CREATION OF MAN von der griechischen Mythologie inspirieren.
Die teils grotesken, teils komischen Metamorphosen der Figuren zeigen, was passiert, wenn Dinge, Puppen, Stofffetzen, menschliche Züge annehmen. Oder was passiert, wenn der menschliche Körper als Material begriffen wird.
Um die Beseelung und das Unheimliche kreisen auch die skulpturalen Elemente der Installation. Sie haben durch das verwendete Material wie Kleidung, hautähnlichem Nylon und Masken einen starken Bezug zum Menschen und zum Körper und scheinen – obwohl als leblose Objekte einfach zu enttarnen – dennoch eigenständige Subjekte zu sein.

Latefa Wiersch, Jahrgang 1982, studierte Design und Bildende Kunst u.a. in Berlin und Münster. Die aktuelle Arbeit entwickelte sie während eines Residenzstipendiums des Kunsthaus Aussersihl, OG9, in Zürich. Sie freut sich sehr, ihr Gastspiel in der station21 noch etwas erweitern zu können.

Die Arbeit ist Teil eines größeren Werkzyklus der Künstlerin, der gefördert wird von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

 

1309 station21 – the creation of man – latefa wiersch – text von daniel mezger – zagreus prometheus