Zürich, Winter 2003- 2004
Die Fotografie-Serie «Nachteinbruch» ist im suburbanen Zürich entstanden. Es sind Wohngebiete in denen eine moderne Vision von der glücklichen Familie gefunden werden kann, Gegenden die so normal und so bekannt erscheinen. Mit Einbruch der Nacht ändert sich das gewohnte Bild, es beginnt etwas Unheimliches und Unbekanntes zu erzählen.
In Begegnung
mit Walter Benjamins «Berliner Kindheit um neunzehnhundert» erweitert sich die
nächtliche Vorstellung: Da tritt in der Nacht Licht in die Fassaden der Häuser,
es verrät ‹von den erleuchtenden Zimmern wenig›, es scheint ’nur mit sich
selbst zu tun› zu haben. Das Haus wirkt fast wie eine hell erleuchtete Höhle,
in der Fenster und Tür miteinander verschmelzen. Als Gehäuse erscheint das Haus
sich mit dem Licht herauszustülpen, zu einem Negativ zu werden und einer
Vitrine gleich etwas Gleissendem den Ausgang zu gewähren. Dabei wird es zur
Herberge von Traum und Fantasie.
Für den Vorbeigehenden mag es einem ‹Traumhaus› Benjamins gleichen, in dem sich
wunderliche fantastische Dinge abspielen und der Eintritt mag nicht erwünscht
sein, da es auch Enttäuschung beherbergen kann.
Für die Fotografin ist es eine Form des Mappings. Als Neuankömmling setzt sie sich durch diese Arbeit mit ihrer direkten Umgebung auseinander, versucht etwas Bekanntes wieder zu entdecken und spannt ein Netz über das Unbekannte Neue.