m Widerspruch zur Einfacheit dieses scheinbar banalen Ausstellungstitel, Katarinas Anliegen ist ein ernstes: sie will die Phantasie des Betrachters anregen. Deshalb verweigerte sich Katarina Aerni in ihrer Ausbildung zum «Master of Arts» am Central Saint Martins College in London jener Fotografie die vor allem auf den letzten Stand der Technik setzt und arbeitete mit einer selbstgeklebten Pappschachtel die ein Loch anstelle fotografischer Linsen aufweist – einer sogenannten Camera Obscura. Die nicht zu uebertreffende Einfachheit dieser fotografischen Technik steht wiederum im Widerspruch zu den fotografischen Ergebnissen. Spielzeugpuppen und reale Plaetze erscheinen wieder in Bildkompositionen, die Zeit- und Handlungsablaeufe und nicht zuletzt unsere Wahrnehmung von Perspektive in reine Poesie uebersetzen – eine Poesie an der digitale Nachahmungsversuche ueberraschend sowie deutlich scheitern. Bildaussagen sind weniger durch gegebene Bildraender als durch Phantasieschranken des Betrachters begrenzt. Und diese Schranken werden durch Katarinas meisterlichem Spiel mit der Camera Obscura in erschreckender Leichtigkeit niedergerissen.
katarina aerni
*1971
vorkurs, hochschule für kunst und gestaltung basel
basis erweiterung / fläche, hochschule für kunst und gestaltung basel
ausbildung zur eidg. dipl. grafikerin, hochschule für kunst und
gestaltung zürich
master of art in communication design, central saint martins
college of art and design london. schriftliche these: barbie smiles.
action and fashion dolls can be seen as caricatures of society
ausstellungen
dez 2000, «go to earth», lethaby gallery, london
feb 2001, Online-ausstellung bei JohnJohnRecords
online-übersicht von gesamtwerk, siehe website von JohnJohn