Irene Weingartner: Inside out

Die Beziehung der Phasen eines Schaffensakts ist eine zeitliche. Der Gestaltungsidee als treibende Kraft folgt die Umsetzung, die Form schafft. Erst aber durch die Wahrnehmung durch betrachtende entsteht der Eindruck im Gehirn. Irene Weingartner spürt in ihrer Ausstellung diesen Beziehungen nach und seziert den Kunstakt. Indem sie mit der Vorzeitigkeit, Gleichzeitigkeit und Strukturiertheit spielt, stört und verkehrt, bringt sie die Beschaffenheit des Prozesses hinter dem Bild ans Licht.

In einem Video wird der Akt hin zum Werk befragt: kann der strich vor der Idee sein? Die Striche in der Filmsequenz sind „ohne Idee“ – entsprechen sie einem Bild im Hirn, welches die Formen einer Zeichnung vorweg nimmt? Hirnbilder, materialisiert in Form von Zeichnungen hängen im Raum und an der Wand als ob sie herumtanzen würden um eine Antwort darauf zu erhaschen.

Als ehemalige Hochbauzeichnerin studierte Irene Weingartner an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern, an der Hochschule der Künste Berlin und am Chelsea College of Art and Design in London Bildende Kunst. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit den Themen Spiegelung, Projektion und Erinnerung in Form von Videos und Zeichnungen. Ihre Arbeiten zeigte sie an zahlreichen Gruppen- und Einzel Ausstellungen in Luzern, Basel, Zürich, Berlin, London und Leeds (UK).