Film&Talk «TOP GIRL oder la déformation professionelle» am 18.06, 20 h

Regisseurin Tatjana Turanskyj (Berlin) und Mitinitiatorin von Pro Quote Regie kommt nach ihrem ersten Spielfilm «Eine flexible Frau» nun mit ihrem zweiten Film «TOP GIRL oder la déformation professionelle» in der Trilogie Frauen-und-Arbeit nach Zürich. Die Kino-Premiere feierte der Film 2015 in der Berliner Volksbühne. Als Teil der aktuellen Ausstellung «women at work» zeigt Tatjana Turanskyj ihren Film und spricht über Frauen, Rollen und die Filmbranche.

June 18th at 8 pm
Film & Talk
TOP GIRL oder la déformation professionelle (2015)
Filmmaker Tatjana Turanskyj and co-initiator of Pro Quote Regie is coming with her second movie of the trilogy «women and work» – after » A flexible women» – to Zurich. The movie premier of the film took place at Berlin’s Volksbühne in 2015. As part of the current exhibition «women at work», Tatjana Turanskyj is showing her movie and talking with us about women, roles and the filmindustry. We are looking forward to see you!!

Biografie Tatajana Turanskyj: Studium der Soziologie, Theater- und Literaturwissenschaft in Frankfurt a. Main (M.A.) Vor und während des Studiums Darstellerin bei Einar Schleef am Schauspiel Frankfurt und in Berlin. 2000 veröffentlicht sie einen der ersten interaktiven Online-Romane: „Wonderwoman, ready for wonderland“. Sie ist Gründerin des Performance-Filmkollektivs Hangover Ltd.* Die Gruppe (u.a. Remake, 1. Preis Oberhausener Kurzfilmfestival 2005 ) hat von 2001 bis 2007 gemeinsam zahlreiche Film- und Performanceprojekte realisiert. Turanskyjs erster Spielfilm „Eine flexible Frau“ fand große Beachtung auf vielen internationalen Festivals (Berlinale, Götheburg, Cannes (ACID) ist preisgekrönt und hatte 2011 einen Kinostart im Verleih der Filmgalerie451. Ihr neuer Film „Top Girl oder la déformation professionnelle“ feierte auf der 64. Berlinale 2014 im Internationalen Forum des jungen Films seine Premiere und ist gerade auf internationaler Festivaltour.

Synopsis:
Julia Hummer (Musikern und Schauspielerin, u.a. in «Stadt als Beute», «Die innere Sicherheit», «Gespenster») spielt Helena, 29, alleinerziehende Mutter einer elfjährigen Tochter,die als Schauspielerin nur mäßig erfolgreich ist und ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit in einem Escort-Service verdient. Zu ihrer Mutter (Susanne Bredehöft), einer Gesangslehrerin, hat sie ein angespanntes Verhältnis. Auch von ihrem Job ist Helena zunehmend genervt. Als sie David (RP Kahl) kennenlernt, bietet sich ihr eine Chance. Momentaufnahmen einer zeitgenössischen, brüchigen weiblichen Arbeits-Biografie, Teil 2: Helena in Latex, Lack, Leder, Netzstrumpfhosen, mit langen Wimpern und Sexspielzeug bei der Arbeit. Männliche Kunden mit diversen sexuellen Vorlieben. Ein Casting, bei dem sie eine “notgeile“ Frau spielt. Ein postfeministischer Vortrag zu Körper, Alter, Schönheitsoperationen. Und immer wieder: Sex als Performance. Ökonomisierte Beziehungen. Körper-Bilder im Diskurs. Die Mutter steht für eine Zeit, in der “weibliche Selbstverwirklichung“ noch anders buchstabiert wurde. Die kleine Tochter sagt ein Gedicht von Heine auf. Schließlich denkt Helena sich eine neue sexuelle Dienstleistung aus, und als die Jagd beendet ist, die Frauen erlegt sind, die Männer triumphieren, steht sie da, streng, schön und unerbittlich. Wie eine absolute Herrscherin.
(Birgit Kohler, Berlinale – Forum)

Top Girl oder la déformation professionelle, (lässt sich) in eine Reihe mit Filmen stellen, die ein entstigmatisierendes Bild der Prostitution zeichnen. Vor allem Working Girls (1986), Lizzie Bordens seinerzeit wegweisendes Portrait eines Bordellbetriebs, schimmert hinter Top Girl immer wieder als Tradi­tionslinie durch – ein Film, der Prostitution nüchtern als selbstgewählte ökonomische Entscheidung darstellte, als Alltag. (Esther Buss /frieze)

“TOP GIRL nimmt (…) das große Ganze aktueller Geschlechterverhältnisse zwischen Abgründigem und Groteskem in den Blick. Ulrich Kriest /FILMDIENST

mehr Pressestimmen:
http://topgirl-the-movie.com/start/

Synopsis (English)
TOP GIRL or la déformation professionelle
Helena, 29, a single mother with an 11-year-old daughter, is a moderately successful actress who earns a living as an escort in the sex industry. Her relationship with her own mother, a singing teacher, is tense, and she’s also increasingly annoyed with her job. Meeting David offers her an opportunity.
Snapshots from the brittle contemporary biography of a working woman, part 2: Helena at work, decked out in latex, leather and fishnet stockings, batting her eyelashes and brandishing sex toys. Male clients with various sexual predilections. A casting call where she’s supposed to play an ‘uncontrollably horny’ woman. A post-feminist lecture on the body, getting old and cosmetic surgery. And again and again, sex as a performance, relationships of a purely economic status. Body discourses. The mother stands for a time in which ‘female self-actualisation’ meant something very different. The little daughter recites a poem by Heinrich Heine. Helena finally comes up with a new sexual service; when the hunt is over, the women have been brought down and the men crow in triumph, there she stands, beautiful, severe and implacable. Like an absolute ruler.
(Birgit Kohler, Berlinale – Forum)