In der Ausstellung «platt und mehr» zeigt die Grafikerin Claudia Hobi einige ihrer neusten Tiefdruckserien. Oft sind es vorgefundene Zustände, Zeichen und Objekte aus der Natur, die den Ausschlag geben – ein platt gedrückter Frosch auf der Strasse, das feine Lineament an der Oberfläche eines Gesteins, die Schale eines Seeigels oder die verwitterten Teile von Pflanzen und Bäumen.
Das Formgedächtnis der Künstlerin hebt von diesen ersten, mehr zufälligen Eindrücken eine ganz bestimmte Konstellation heraus, die den eindimensionalen, auf die Umrisse fixierten Befund des wissenschaftlich exakten Zeichnens subtil unterwandert.
Was sich bei diesen grafischen Folgen zunächst einprägt, ist die prekäre Situation zwischen Paraphrase und Metamorphose. Da bleibt als Resultat eines spielerischen Experimentierens mit Druckverfahren und Übertragungsmethoden niemals nur die platte Realität auf der Oberfläche des Blattes zurück. Vielmehr werden wir hineingezogen in die Geheimnisse und Sprünge von Formwerdung und Formverlust.