Die Herausforderung der Abstraktion Carla Zacheus beruht auf dem Finden einer neuen Sprache, die nicht Zuflucht sucht in Vertrautes und dieses zu interpretieren wünscht. Ihre Leinwand erhebt Anspruch auf Unvoreingenommenheit, sie fordert eine eigene Freiheit in der Betrachtung. Zacheus Gemälde erfordern das Erlernen einer Sprache, die der Betrachter in keinem Lehrbuch findet und deren Grammatik eigenen, unbekannten Regeln folgt. Sie will ihre Auseinandersetzung mit Farbe intensivieren, bis am Schluss nur noch Farbe ist.
Die Künstlerin malt mit Öl und Acryl auf Leinwand. Sie stellt ihre eigenen Vorstellungen zurück, ihre Skizzen, an denen sie tagelang gearbeitet hat. Wenn sie malt, versinkt sie in der weissen Fläche der vorbereiteten, grundierten Leinwand und langsam entspinnt sich zwischen ihr und der Leinwand ein intensiver Dialog. Protokoll und Ergebnis dieses Zwiegesprächs ist ein abstraktes Werk. Konsequenterweise wird es keinen Titel erhalten. Mit der Verweigerung einer Bezeichnung ermöglicht Zacheu dem Betrachter eine unvereingenommene Annäherung an das Gemälde. Eine Freiheit, die fordert!
